Dokumente unserer Arbeit

Der erste Schritt in die Öffentlichkeit war ein Brief an den Gemeinde- und den Gestaltungsbeirat:

Über unser Komitee und unsere Ziele haben die OÖN am 3. November 2016 folgendermaßen berichtet:

"Die Kösslmühle muss erhalten bleiben"
GMUNDEN. Die Gmundner Kösslmühle soll abgerissen werden. Anstelle dessen soll ein 20 Wohnungen fassendes Haus entstehen. Doch es gibt Widerstand gegen diese Pläne.
Die in Flussrichtung kurz nach der Gmundner Traunbrücke am linken Ufer gelegene Kösslmühle soll – sofern die entsprechenden Genehmigungen dafür erteilt werden – abgerissen werden. Anstelle dessen soll ein 20 Wohnungen fassendes Haus erbaut werden. Doch es gibt Opponenten gegen diese Pläne in Form des "Komitees Erhaltung Kösslmühle" unter Federführung von Konrad Meingast.
Unter dem Betrefftext "Die Kösslmühle muss erhalten bleiben" richtet der in der Linzer Straße ansässige Akademiker einen Brief an Gemeinderat und Gestaltungsbeirat der Stadt Gmunden. Demnach sei die dem Abriss gewidmete Kösslmühle "unverzichtbarer Teil des Stadtbildes". In dem Schreiben verweist Meingast detailliert auf die historische Bedeutung des Gebäudes und konkretisiert: "Der nunmehrige Vorschlag einer Immobilienfirma, die Kösslmühle abzureißen und dort ein viel größer dimensioniertes Objekt mit 20 Luxuswohnungen, 17 Bootseinstellplätzen und einer zweigeschoßigen Garagenzeile zu errichten, widerspricht dem rechtskräftigen Bebauungsplan Altstadt, der die Erhaltung des Erscheinungsbildes der einzelnen Objekte zum Schutz des Stadtbildes verlangt. Eine etwaige Änderung dieser wohldurchdachten und sachgerechten Satzungen ist abzulehnen und würde auf großen Widerstand stoßen."
Sowohl ein Abriss der Kösslmühle als auch ein Bau des geplanten Objekts an dieser Stelle widerspräche der Ansicht des Komitees nach den baurechtlichen Vorschriften zur Wahrung des Ortsbildes und brächte die Zerstörung des Stadtbildes Traun-Ausfluss, so Meingast.
Zu den Unterzeichnern des Briefes an die Stadtväter gehören unter anderem Karlheinz Eder, Holger Höllwerth, Hans Kienesberger, Werner König, Franz Pucher, Monika und Christian Schick, Heinz Schießer, Regina Tausch sowie Roswitha Zellinger.
Nichtsdestotrotz: Am morgigen Freitag organisiert die neue Eigentümerin der Kösslmühle, die Altmünsterer Maximilianhof Immobilien GmbH, einen Tag der offenen Tür zur Besichtigung – ab 14 Uhr.

Der Obmann des Gmundner Musealvereins - er ist auch ein Mitglied des Kösslmühlkomitees - Direktor August Mayer verfasste einen Rundbrief zum Thema "Kösslmühle" und schickte diesen am 2. November 2016 an die Mitglieder des Musealvereins. Er hatte folgende Wortlaut: 

Sehr geehrte Damen und Herren!
In den Statuten unseres Musealvereines steht neben  der Förderung des Museums auch die Einflussnahme auf die Erhaltung des Stadtbildes und der Kunstdenkmäler der Stadt im Einvernehmen mit den verantwortlichen Stellen.
Ein Bauträger möchte das Gebäude der historischen Kößlmühle abreißen.
Unser Mitglied, Herr Dr. Konrad Meingast, hat bei der Generalversammlung einen eindringlichen Appell in seiner Rede für die Erhaltung der Kößlmühle und gegen den Abriss des historischen Gebäudes gehalten. Er hat dies auch mit Hinweisen auf den Bebauungsplan und auf die geltende Bauordnung untermauert. Bitte, lesen Sie den Brief an den Gemeinderat und an den Gestaltungsbeirat der Stadtgemeinde Gmunden im Anhang. Darin sind die Argumente für den Erhalt dieses Gebäudes angeführt.
In der Beilage finden Sie auch aus einer Zeitung der OKA eine Beschreibung der historischen Bedeutung der Mühle und einige Fotos.
Viele Touristen fotografieren den Traunausfluss von der Traunbrücke aus und das harmonische Bild mit der Kößlmühle, mit der Kurzmühle, mit dem „runden Eckturm“ und der Königinvilla im Hintergrund. Dieses Stadtbild sollte nicht zerstört werden!
Ich habe mich dem Komitee zur Erhaltung der Kößlmühle angeschlossen und möchte Ihnen den Brief und die Beilagen zur Kenntnis bringen. Sollten Sie auch dieser Meinung sein, so ersuche ich Sie, in Ihrem Bekanntenkreis für die Erhaltung der Mühle zu werben. Es gibt heute viele Möglichkeiten, die Bausubstanz zu pflegen und dadurch das Gebäude zu erhalten und zu verwerten.
Mit freundlichen Grüßen
August Mayer

Vor kurzem gab das Komitee ein Gutachten an Dipl.-Ing. Dr. Friedrich Idam in Auftrag und stellte dieses dem Bürgermeister, dem Bauamt und dem Bauausschuss zur Verfügung. Das ist das Schreiben an den Bürgermeister. Diesem war das Gutachten beigefügt:


Das Gutachten von Dipl.-Ing. Dr. techn. Friedrich Idam wird hier zur allgemeinen Einsichtnahme in vollem Umfang veröffentlicht:

Angesichts der Demolierung eines Teils der Südfassade des Kösslmühlgebäudes hat der Obmann des Musealvereins August Mayer das folgende Rundschreiben an die Mitglieder des Musealvereins verfasst:

Sehr geehrte Damen und Herren im Gmundner Musealverein!
ICH BIN ENTSETZT!
Am 10. August 2017 begannen Abbrucharbeiten an der historisch wertvollen Fassade der Kösslmühle am Traunausfluss. Damit wird unser historisches, oft fotografiertes Stadtbild am Traunausfluss mit der Kurzmühle, mit dem „Runden Eckturm“, mit dem ehemaligen Schloss Grueb und der Königinvilla zerstört. Diese Arbeiten wurden ohne Abbruchgenehmigung und auch ohne Baubescheid für ein sehr umstrittenes Wohnprojekt begonnen. Der Abriss wurde sofort von Bgm. Mag. Krapf durch die Stadtpolizei gestoppt. Ich frage mich natürlich, ob durch dieses große Loch und den Wassereintritt die Statik gefährdet ist und der Abriss dann notwendig wird? Man wird sehen, wie die Politik, wie die Bezirksbehörde auf ein derartiges Vorgehen reagiert.
So könnten wir wieder ein historisches Objekt in Gmunden verlieren, wir zählen uns aber zu den kleinen historischen Städten! Wie lange noch?
Die Bauarbeiter an der Baustelle gaben an, dass sie einen „Kastanienbaum entfernen“ sollten. Vielleicht haben sie den Baum mit der Fassade verwechselt. Ich will das aber niemandem unterstellen! Zeugen haben jedenfalls gesehen und auch fotografisch festgehalten, dass man mit einem Meißel an einem Bagger gegen die Vorderfront geschlagen hat, sodass diese einstürzte. Von Seiten der Besitzer führte man an, dass Kinder durch das Loch im Dach in das Objekt geklettert seien und man deshalb handeln musste und dass der Einsturz des Giebels praktisch ein „bauliches Missgeschick“ sein soll.
Andere unbewohnte Objekte sind eben gegen Vandalenakte abgesichert, da gibt es viele Möglichkeiten.
Bitte verfolgen Sie in den kommenden Tagen die Bilder und Artikel der heimischen Presse und informieren Sie sich bitte auf unserer Homepage www.gmundner-musealverein.at bzw. auf der Website des Komitees zur Erhaltung der Kösslmühle unter www.koesslmuehlkomitee.at  über die weiteren Schritte. Im Komitee wird auch überlegt, die Volksanwaltschaft anzurufen. Eigentlich müsste ein Sturm der Entrüstung in Form von Leserbriefen in Gmunden ausbrechen.
Hoffentlich verstehen Sie nun, warum ich entsetzt bin!
Ihr
August Mayer
Obmann

 

Im Namen der Mitglieder des Kösslmühlkomitees  und zahlreicher Unterstützer hat Dr. Konrad Meingast  am 12. Juli 2017 ein Schreiben an die Mitglieder des Gestaltungsbeirates Architektin DI Olivia Schimek-Hickisch, Architekt DI Gerhard Sailer, Architekt DI Josef Schütz, Architektin DI Brigitte Huber-Theissl, Landeskonservatorin Hofrätin Dr. Ulrike Knall-Brskovsky, Architektin DI Mag. Eva Lettl und Hofrat DI Herbert Puchhammer mit folgendem Inhalt geschickt:

Sehr geehrte Mitglieder des Gestaltungsbeirates!
Die Kösslmühle ist leider ein Spekulationsobjekt geworden. Viele Gmundner und viele Freunde und Besucher unserer Stadt und zahlreiche Künstler sind bestürzt über die von einer Immobilienfirma geplante Vernichtung der Kösslmühle und die damit verbundene weitere Zerstörung des Stadtbildes. Solche Pläne sind geradezu zielgenau konträr zu den derzeitigen Bemühungen um eine europäische "Kulturhauptstadt Salzkammergut"! Zur Objektivierung der Diskussion haben wir ein Gutachten des für die Fachgebiete Denkmalschutz und Ortsbildpflege beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Friedrich Idam eingeholt. Das Gutachten bringt neue baugeschichtliche und baukünstlerische Fakten und Erkenntnisse und bestätigt die unbedingte Notwendigkeit der Erhaltung der Kösslmühle, des Ensembles und des vom Schloss Grueb (Bezirksgericht) und den anschließenden Altstadthäusern zur Traun herabführenden Grüngürtels.
Es ist uns nicht bekannt, ob die Stadtgemeinde das Gutachten an den Gestaltungsbeirat weitergegeben hat. Wir gestatten uns daher, Ihnen dieses samt einer Kopie unseres Begleitschreibens an den Herrn Bürgermeister vom 20.3.2017 zu überreichen. Wir verweisen neuerlich auf den rechtskräftigen und sinnvollen Bebauungsplan Altstadt - Linkes Traunufer E-III-2007, der die Erhaltung der einzelnen Objekte zum Schutz des Stadtbildes verlangt. Die Stadtgemeinde sollte daher der Projektwerberin dringlich raten, ein für Gmunden sinnvolles Projekt anzudenken, das die bestehende Fassade und Außenkubatur der Kösslmühle beibehält und das Gebäude lediglich in Inneren "entkernt".
Wir als "Komitee Erhaltung Kösslmühle" werden uns - auch im Sinne weitester uns unterstützender Kreise der Bevölkerung und des Musealvereins Gmunden (230 Mitglieder) - für die Erhaltung des für Gmunden so charakteristischen und auch touristisch bedeutenden Orts- und Landschaftsbildes des Traunausflusses (der berühmte und täglich oftmals fotografierte "Traunbrückenblick") einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Karlheinz Eder, Mag. Holger Höllwerth, Hans Kienesberger, Dipl.-Ing. (FH) Werner König, OSR August Mayer, Dr. Konrad und Mag. Elisabeth Meingast, Dr. Martin und Ursula Mock, Isabella Nagl, Dipl.-Ing. Hermann Preinerstorfer, Mag. Franz Pucher, Dipl.Vw. Monika und Kristian Schick, Mag. Heinz Schießer, Regina Tausch, Roswitha Zellinger  gezeichnet: Dr. Konrad Meingast 

Beilagen: Gutachten Idam und Schreiben an den Bürgermeister vom 23. März 2017


Dieses Schreiben hat Dr. Konrad Meingast per E-Mail am Montag, den 9. Oktober 2017 an die Mitglieder des Gestaltungsbeirates Architektin DI Olivia Schimek-Hickisch, Architekt DI Gerhard Sailer, Architekt DI Josef Schütz, Architektin DI Brigitte Huber-Theissl, Landeskonservatorin Hofrätin Dr. Ulrike Knall-Brskovsky, Architektin DI Mag. Eva Lettl und Hofrat DI Herbert Puchhammer geschickt:

Sehr geehrte Mitglieder des Gestaltungsbeirates!
Seit in der öffentlichen Sitzung des Gestaltungsbeirates vom 8. November 2016 das damalige Projekt der Bauwerber abgelehnt wurde, sind zwei entscheidungsrelevante Stellungnahmen ergangen:
1) Der Sachverständige für Denkmalschutz und Ortsbildpflege Dipl.-Ing. Dr. techn. Friedrich Idam führte in seinem Gutachten vom 7. März 2017 aus:
"Ein Umbau der Kösslmühle ist nur soweit denkbar, als dabei ihr äußeres Erscheinungsbild nicht berührt und auf die Errichtung sonstiger baulicher Anlagen in deren Umfeld generell verzichtet wird. Weitergehende Maßnahmen würden das vorhandene Erscheinungsbild des Ensembles Traunuferverbauung, wie es im Sinne der Ortsbildpflege gelegen ist, empfindlich stören. Die Beibehaltung der gegebenen Baufluchtlinien stellt dabei eine wichtige Maßnahme zum Schutz des Stadtbildes im Bereich des Ensembles Traunuferverbauung dar. An der Erhaltung der Kösslmühle in ihrer derzeitigen Gestalt und deren gegebener Einbindung in das charakteristische Gepräge des Orts- und Landschaftsbildes des Ensembles der Traunuferverbauung besteht daher öffentliches Interesse."
2) Das Bundesdenkmalamt verwies im Schreiben vom 14. Juli 2017 an unser Komitee auf den "hohen Wert der Kösslmühle für das historische Ortsbild".
Wie diese beiden Beurteilungen verlangen auch die Satzungen zum rechtskräftigen Bebauungsplan "Altstadt-Linkes Traunufer" 2007-III und die ortsbildrelevanten Bestimmungen der Baugesetze die Erhaltung der Kösslmühle.
Jedes Projekt, das eine Bootspassage durch die Traunpromenade oder Garagen im Bereich der Kösslmühle vorsieht, entspricht nicht dem Bebauungsplan.
Die Traunpromenade ist ein Spazier- und Wanderweg und Teil des oberösterreichischen Radwegnetzes. Die Zumutung, dass in Zukunft sich die Gmundner und die Gäste unserer Stadt, also auch alte Leute, Behinderte, Rollstuhlfahrer, Mütter mit Kinderwagen, Rettungsfahrzeuge etc. über eine Zugbrücke, Drehbrücke, Rialtobrücke oder welches Hindernis auch immer bemühen müssten, damit ein Investor 17 Bootsplätze an flusstechnisch problematischer Stelle anbieten könnte, sorgt schon jetzt für Spott und Ärger. Eine Abänderung des Bebauungsplanes mit Genehmigung eines solchen Durchstiches durch die Traunpromenade widerspräche krass den öffentlichen Interessen und ist daher abzulehnen.
Wir erneuern daher unsere Empfehlung, die Stadtgemeinde möge der Projektwerberin raten, ein für Gmunden sinnvolles Projekt anzudenken, das die bestehende Fassade und Außenkubatur der Kösslmühle beibehält und das Gebäude lediglich im Inneren „entkernt“".

Mit freundlichen Grüßen
im Namen zahlreicher Unterstützer
Dr. Konrad Meingast